Singen, schunkeln und tanzen in den Mai

Wenn in unserem Garten die bunten Bänder am stolzen Maibaum flattern, wissen alle Bewohnerinnen und Bewohner, dass es bald wieder einen Grund zum Feiern gibt. Gespannte Erwartung und Vorfreude machen sich breit. In diesem Jahr war die Zeit vor dem „Tanz in den Mai“ besonders spannend, denn es wurden bisher noch unbekannte Künstler erwartet. Das Duo „Leinen los!“ war noch nicht in unserem Hause aufgetreten, bekannt war nur, dass es maritime Klänge mitbringen würde. Und so versammelte sich eine große Schar von gut gelaunten und neugierigen Seniorinnen und Senioren am trüben Nachmittag des 30. April 2016 im Foyer und Restaurant und harrte der Dinge, die da kommen mochten.

Erwin Dahlmann und Axel Ermisch alias „Leinen los!“ ließen auch nicht lange auf sich warten. Pünktlich um halb Vier legten die beiden los und mit etwa 80 Gästen an Bord ab – und es begann eine stimmungsvolle Reise über die Weltmeere. Erwin entlockte seinem Akkordeon die herrlichsten Töne, während Axel beispielsweise von der Sehnsucht nach der Ferne oder der blonden Antje sang. Unsere Bewohnerin Gerlinde Seebuch, die selbst gebürtig aus Schleswig-Holstein stammt, war sich sicher: „Die kenne ich von früher, die haben bei uns auch immer so ’ne Musik gemacht!“ Und nicht nur sie war begeistert – wohin man auch blickte, überall lächelnde Gesichter! Wie immer, wenn wir in unserer Einrichtung etwas zu feiern haben, sangen die Musiker natürlich nicht alleine. Nein, ein vielstimmiger Chor unserer Frauen und Männer unterstützte sie textstark. Wer nicht singen konnte, schunkelte oder klatschte mit. So kamen alle nach und nach aus sich heraus und wurden immer beschwingter. Paul Bensch kommentierte die geballte Lebendfreude um sich herum lachend mit den Worten: „Endlich mal wieder Stimmung in der Bude!“

All das Singen machte auch ein bisschen hungrig und sehr durstig. Unsere frühlingsgrüne alkoholfreie Maibowle war so beliebt, dass unser Koch Michael Westheide kaum mit dem Mixen nachkam. Flink verteilten zum Beispiel unsere Ehrenamtliche Irmgard Stifter und Praktikantin Manon Zillner das kühle Getränk zum Löschen der trockenen Kehlen. Wer einmal von der selbst hergestellten und sehr süffigen Bowle probiert hatte, wollte gerne noch mehr haben. Dazu gab es noch köstliche Mini-Pfannkuchen, die man mit einem Bissen im Mund verschwinden lassen konnte. In Windeseile waren Hunderte dieser kleinen Appetithappen verschwunden.

So gestärkt, hielt es manche Gäste unseres Festes mal wieder nicht auf den Stühlen – es wurde getanzt! Gabriele Kutin und Anneliese Terbeck wagten ein Tänzchen in Ehren unter guten Freundinnen. Und Karl-Heinz Vorwerk wendete gar einen schlauen Trick an, um an eine Tanzpartnerin zu kommen: Er überzeugte mich, die „rasende Reporterin“, davon, dass seine Gattin mir nur dann ein Lächeln für ein schönes Foto schenken würde, wenn ich ihm einen Tanz verspreche. Wer mich kennt, der weiß: für eine gelungene Aufnahme tue ich fast alles, sogar bar jeglicher Begabung tanzen. So kam der kesse Herr Vorwerk zu seinem Tänzchen und ich zu einem Bild. Und Gisela Vorwerk fand einen guten Grund, uns beide verschmitzt anzulächeln. Hildegard Sausner, die meinen Tanzpartner und mich beobachtet hatte, kam daraufhin ins Schwärmen: „Ich habe schon immer für mein Leben gern getanzt. Links herum, rechts herum – ich konnte einfach kein Ende finden!“ Man sah der Seniorin deutlich an, wie schwer es ihr fiel, auf ihrem Stuhl sitzen zu bleiben und nur zuschauen zu können.

Auch wenn unsere Damen und Herren gerne feiern, singen und tanzen, darf man eins nicht vergessen: Sie sind als Dortmunder selbstverständlich zu 99,9 Prozent Fan des BVB. Und so wundert es nicht, dass Alltagsbegleiter Jürgen Chmielecki für diese Durchsage Jubel und Beifall erntete: „Die Borussia führt gegen Wolfsburg. Es steht 2:0 nach nur 20 Minuten!“ Es nahm ihm niemand krumm, dass dafür die Musik unterbrochen wurde. Kurz danach wurde wieder ausgelassen gefeiert, geschunkelt und gesungen. Kaum hatte Axel Ermisch sich das Mikrofon von Jürgen zurückgeben lassen, musste unsere Kollegin Tatjana Kirsch schon im Programm mitwirken: Axel nahm sie in den Arm und besang sie, als wäre sie die untreue Geliebte in seinem nächsten Lied. Etwas verlegen nahm die Sozialdienstmitarbeiterin anschließend den Applaus des Publikums und das Lob des Musikers für ihre Spontanität entgegen.

Doch auch die Bewohnerinnen und Bewohner, die nicht zum Fest ins Foyer kommen konnten oder wollten, gingen nicht leer aus. Claudia Hartl und Esra Aydin vom Sozialtherapeutischen Dienst beschlossen: „Wir bringen die Party einfach in die Zimmer!“ Die Zwei packten sich kurzerhand etwas Gebäck sowie Maibowle mit und ohne Alkohol auf einen Wagen und besuchten einige unserer Senioren auf den Etagen, um ihnen einen kleinen Gruß vom Fest zu bringen. Diese Geste kam sehr gut an: Winfrid Schwarz vom Wohnbereich Meeresrauschen beschied den beiden Frauen: „Wenn ihr so gute Sachen bringt, dürft ihr gerne immer wieder kommen!“ Und seine Nachbarin Hertha Rautenberg geriet bei der Frage, ob sie auch ein Glas Maibowle haben möchte, ganz aus dem Häuschen: „Oh! Ja! Ja, gerne!“, rief sie mit leuchtenden Augen. Fast vollständig ihres Vorrates an Pfannkuchen und Getränken beraubt, kamen die Kolleginnen am Ende rechtzeitig zur Verabschiedung der Musiker nach unten, nachdem sie fast 30 Bewohnerinnen und Bewohner mit ihren Gaben erfreut hatten.

Wiesengrund-Bewohnerin Erna Watzke, die anfangs nicht so recht davon zu überzeugen war, unseren „Tanz in den Mai“ aufzusuchen, verabschiedete sich am Aufzug strahlend mit dem Satz: „Nächstes Mal möchte ich wieder mit dabei sein, so gut hat mir das Fest gefallen.“ Und Ingrid Obermeyer rief den beiden Musikern zum Abschied winkend zu: „Kommen Sie bald wieder!“, was ihr Erwin und Axel natürlich gerne versprachen. So gingen wir nach einem fröhlichen und sangesfreudigen Nachmittag zufrieden auseinander und sind schon heute gespannt, wie unser nächstes gemeinsames Fest werden wird.

Maifeier

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